Ihre Bilder und Installationen sind abstrakte Kompositionen von Raum und Landschaften.
Die Farben des Hintergrunds sind es, die den Betrachter fesseln, berühren, ihn hineinziehen in eine andere Zeit und Welt, fordernd, energiegeladen, anmutig und erwärmend. Es ist der Grund, komponiert aus Farbe und Gefühlen, gefüllt mit Geschichten und Intuition, es ist das Universum der Träume. Immer wieder breitet Elisabeth ihre Träume aus, wenn sie zurückkommt von ihren Reisen, die so anders sind als jene, welche die Urlaubsprospekte versprechen.
Japan, England, Deutschland, China, Niederlande, Ukraine, Spanien, Kroatien, Frankreich, Syrien, Hawaii, Mali, Slowakei, Türkei, USA, Andorra, Ungarn, Tunesien, Italien, Norwegen, Finnland, Portugal, Polen, Ägypten … Überall ist sie gewesen, nicht mit großem Budget, nicht, um die Highlights der Länder zu besuchen, wie sie in den Hochglanz-Formaten der Reisebüros beschrieben werden.
Wenn Elisabeth aufbricht, ist sie Teilnehmerin eines Symposions auf der ganzen Welt und hinterlässt ihre künstlerischen Spuren. Oder sie besucht Menschen, wird aufgenommen in den landesüblichen einfachen Häusern, lebt mit ihren Gastgebern, arbeitet mit und beginnt kreativ zu gestalten: sie skizziert Menschen im Gespräch, bei der Arbeit, unterwegs, sie malt großflächige Landschaftsbilder in Eitempera und Acryl sowie Momentaufnahmen in Aquarell und Tusche; sie experimentiert mit der ausgefallenen Asphalt-Technik, bestickt, kombiniert verschiedene Materialien und versucht sich in der aufregenden Komposition von Land Art und Raum. Daneben gibt es auch Tief- und Hochdrucke, kunstvolle Objekte aus Keramik, Figuren und Loops, die eine eigene Sprache sprechen.
Elisabeth Melkonyan (geboren am 28. Februar 1959 in Schwaz) hat in Wien als 28-Jährige bei Arnulf Rainer an der Akademie der Bildenden Künste Malerei studiert und daneben das Lehramt für Bildnerische Erziehung bei Prof. Herwig Zens absolviert sowie Textiles Gestalten und Werken bei Sepp Moosmann an der Hochschule für Angewandte Kunst.
Außerdem war sie ein halbes Jahr Stipendiatin am Royal Collage of Art in London und ein weiteres halbes Jahr an der Universidad de Complutense in Madrid.
Gemessen am Tempo ihres Lebensweges, ist es nun an der Zeit, die Zeituhr „zu verlangsamen“ und Elisabeths Kunstwerke intensiv zu betrachten.
Ihr Lebenslauf (www.melkonyan.at) zeugt von großem Fleiß und nicht endender Energie: Lehramt für Hauptschule (Französisch, Englisch, Bildnerische Erziehung) und siebenjährige Berufstätigkeit in Tirol, Kunst-Studium in Wien (1988-1994), Kunsterzieherin für Textiles Gestalten, Werken und Bildnerische Erziehung an der Kath. BAfEP in Innsbruck bis zu ihrer Pensionierung im Frühjahr 2021.
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, internationale Preise für Malerei und Druckgrafik sowie Kuratorinnen-Tätigkeit in der Galerie Notburga (Innsbruck), Initiatorin und Veranstalterin des städteübergreifenden Symposions (Kufstein, Schwaz, Innsbruck) im Sommer 2022, das Künstler*innen aus Kroatien, Frankreich, Niederlande, China, Venezuela, Ukraine, Peru, Taiwan, Ungarn, Iran, Großbritannien, Deutschland und Österreich nach Tirol geholt hat, um „THE POWER OF LESS“ Wirklichkeit werden zu lassen. Besonders gelungen sind ihre internationalen Kunst- und Schulprojekte (www.world-wide-west.net), in denen Künstler*innen aus unterschiedlichen Kulturkreisen mit Tiroler Schüler*innen kreativ gearbeitet haben, um im gemeinsamen schöpferischen Prozess etwas Neues zu schaffen.
Elisabeths Bilder und Objekte entführen einen immer in das Ursprungsland, transportieren die Farben und Gerüche der Umgebung, ja, sie bringen das Ganze zum Klingen, gleich einem Glockenschlag, der den Betrachter verzaubert. Die starke Energie des Entstehens der Bilder schwingt nach und überträgt sich, ein Bild von Elisabeth verändert jeden Raum.
Elisabeth Melkonyan-Mayr (63), wohnhaft in Kolsass, Tirol, immer wieder unterwegs in diesem ERDENRUND, immer wieder inspirierend, kraftvoll und heiter, hat mit ihren letzten beiden Bildern, entstanden während des Internationalen Malerei-Symposions in IZA (Slowakei), gezeigt, wie groß und beeindruckend Bilder sein können: Dynamik der Farben, das Kräftespiel der Elemente, der Wunsch, sich gegen den Aggressor zu behaupten, die versöhnliche Symbolik in der Mitte, die nie endende Geschichte der Geburt. Und es gibt für Elisabeth noch so vieles zu erzählen, zu malen, zu zeichnen, zu sehen, zu gestalten, um erahnen zu lassen, wie schön und gewaltig diese Welt sein kann.
(Prof. Mag. Christine Schlechter-Mayr)
Gerhard Gutruf ist ein radikaler Einzelgänger der internationalen Kunstszene, der seine Vision einer sehr persönlichen neuen Klassizität dem Mainstream aktueller, oft schriller Kunstmarkt-Tendenzen entgegensetzt. Brigitte Borchhardt- Birbaumer schrieb im Katalog zur großen Peking-Ausstellung 2000: „In vielen Ländern ist Gutruf einer der wenigen zeitgenössischen bildenden Künstler aus unserem Land, die bekannt und von Bedeutung sind.“ Gutruf entwickelt seine Bildwelten im Spannungsfeld von utopischen Ideen und der Suche nach den zentralen Motiven ausgewählter Meisterwerke europäischer Kunst. Seine kreative Methode ist jener von wissenschaftlich- strukturanalytischen Testreihen ähnlich – er arbeitet nebeneinander in unterschiedlichen Höhenlagen der Abstraktion, in vielen Techniken, an verschiedenen Themenkreisen: von der Studie vor der Natur über oft liebevoll ironische Variationen berühmter Bilder und Bauten bis hin zum bildnerischen Äquivalent raum-zeitlicher Problematiken. Seine Gemälde und Zeichnungen werden als virtuos und gleichzeitig puristisch charakterisiert.
Gerhard Gutruf, geboren 1944 in Nikitsch/Burgenland. 1966 Diplom für Malerei und Abgangspreis der Akademie der bildenden Künste in Wien; 1970/71 lebte er dank eines Stipendiums in Rom. Seither unternimmt er jährlich Studienreisen nach Italien. 1974 zeigte Gutruf seine Zeichnungen im Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste, 1976 stellte er sein Bild „Hommage à Vermeer“ in der renommierten Wiener Galerie Würthle vor. Schon 1979 widmete ihm die Österreichische Galerie Belvedere Wien eine Personale. Eine seiner zahlreichen späteren Studienreisen führte Gutruf nach Mexiko, wo der berühmte, 90-jährige Maler Rufino Tamayo eine Gutruf-Ausstellung in Mexico City anregte, die 1993 im Museo Nacional de la Estampa realisiert wurde. Nach weiteren großen Einzel-Ausstellungen u.a. in Guadalajara, Kairo, Addis Abeba, Bratislava, Pretoria, Coimbra und im Museu da Electricidade in Lissabon wurde Gutruf von Liu Xun, dem Doyen der chinesischen Malerei, eingeladen, im International Yi Yuan Museum in Peking auszustellen; die Schau wurde vom chinesischen Kulturminister Pan eröffnet. „The exhibition of Austrian painter Gutruf has fascinated Chinese painters and audience“ stellte Beijing Daily am 14. Juni 2000 fest.
Es folgten weitere Ausstellungen in der Schweiz, in Istanbul, in Tschechien, im Museo Municipal de Arte Contemporáneo in Madrid und in Kiew. 2008 präsentierte er über 130 Arbeiten im Ningbo Museum of Art in China. 2009 und 2010 zeigte er seine Werke in den Niederlanden, u.a. als erster lebender Maler im Vermeer-Centrum Delft. 2012 wurde Gutruf vom Bundeskanzleramt eingeladen, einen Überblick seiner Werke im Palais Porcia Wien zu zeigen. 2013 widmete er dem antiken Wahrzeichen Roms die Colosseo-Schau im Italienischen Kulturinstitut Wien. Danach gab es 2014 und 2015 zwei Ausstellungen in Zürich. November 2015 bis Jänner 2016 Perspektiven im Europäischen Kulturzentrum Remagen, Deutschland. Im November 2016 wurde die große Einzelausstellung Different Perspectives in der Zhejiang Saili Art Gallery, Hangzhou, China, präsentiert, anschließend zeigte er seine Werke im Shanshui Pavillon in Ningbo, China. 2018 zeigte die Burgenländische Landesgalerie in Eisenstadt seine Werke unter dem Titel Vermeer und mehr. Die Ausstellung Viaggio nel Colosseo – Magico Fascino di un Monumento war vom Dezember 2018 bis März 2019 im Museo dei Fori Imperiali in Rom zu sehen. Sie wurde im Februar 2019 zur besten Ausstellung in Rom gewählt. Im Jänner war es Andy Warhol...
Gutruf erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Förderungspreis des Wiener Kunstfonds der Zentralsparkasse, den Preis des Wiener Kunstfonds, den Theodor Körner Preis, den Berufstitel
Professor, das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, 2002 das Schaechter Scholarship für Advanced Studies, New York, 2015 den Cavaliere dell’Ordine della Stella d’Italia und im Jänner 2019 den Cavaliere dell’Ordine di S. Silvestro Papa.
Gerhards Space-Bilder bieten Überraschungseffekte mit einer Vielfalt von selten genutzten Techniken und Materialkompositionen. Es zeigen sich neben des Künstlers Hang zur Perfektionismus Ansätze des „homo ludens“, der sich auch in der.Malerei dem Experiment verschreibt. Tatsächlich verblüffend ist ein optisches Kippen ab eine gewissen Nähe zum Bild: plötzlich verwandet sich die anscheinend realistisch gemalte Mondoberfläche in eine Fläche mit einer Vielzahl ineinander verschränkter abstrakter Formen.
Die Möbius Schleife wird zum zentralen Ausgangsmotiv der beiden Künstler*innen.
Bei Gerhard Gutruf fängt die Rätselhaftigkeit und Vielschichtigkeit unserer Welt schon in der kleinsten Papierschleife an, die man einmal umdreht und neu zusammenlegt, um so die zweidimensionale Fläche in eine dreidimensionale Form zu verwandeln.
Bei Elisabeth Melkonyan wird die Möbius Schleife zum Symbol der Unendlichkeit und spiegelt den ewigen Kreislauf von Natur und Geschichte wider.
Gerhard Gutruf zeigt Beispiele einiger Themenbereiche, unter anderem kleine Variationen nach großen Meistern und Stillleben, z. B. die Möbius Schleife.
Elisabeth Melkonyan gestaltet – ausgehend von der Möbius Schleife - das „ENDLOSE WASSER“ mit einem Holzschnitt auf Papier und Ton. In ihren Druckgrafiken und Objekten wird der immer wieder kehrende Prozess von Trauer, Schmerz und Verlust durch die heilsame Versöhnung und Erneuerung mit und in der Natur visualisiert.
Bild von Elisabeth Melkonyan - Meine Welt
Bild von Gerhard Gutruf - Space