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Kulturaustausch
KUNSTVEREIN BADEN

19.11.2024 - 14.12.2024

Kunstverein Baden
Ausstellung in der Galerie Nothburga
Eröffnung: Di, 19.11.2024 um 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 20.11. – 14.12.2024
Minna Antova, Martina Funder, Julia Haugeneder, Klaus Hollauf, Cornelia König, Doris Libiseller

The truth burns deep inside

Pathos und Geste
Pathos und Geste sind zentrale Elemente der menschlichen Kommunikation und Kunst, die tiefere Emotionen und Bedeutungen transportieren. Pathos bezieht sich auf die Fähigkeit, starke Gefühle zu wecken und das Publikum emotional zu berühren. Es ist ein Werkzeug, das in Literatur, Theater und Rhetorik eingesetzt wird, um Mitgefühl, Trauer oder Freude zu erzeugen. Geste hingegen umfasst die körperlichen Ausdrucksformen, die unsere Worte begleiten und verstärken. Sie kann subtil oder übertrieben sein und spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie Botschaften wahrgenommen werden. Zusammen formen Pathos und Geste eine Kraftvolle Verbindung, die es ermöglicht, komplexe Emotionen und Ideen auf eine Weise zu vermitteln, die sowohl berührt als auch zum Nachdenken anregt. In der Kunst und im Alltag sind sie unverzichtbare Mittel, um menschliche Erfahrungen authentisch auszudrücken.

Die Arbeiten der Künstler:innen des Kunstverein Baden setzten sich mit dem Thema Pathos und Geste auseinander.

Minna Antova
Business navigators

In meinem Werk erforsche ich oft Bereiche des Rätselhaften und des Alltäglichen. Insbesondere interessiere ich mich für die kulturelle Fracht, die durch Mythen vermittelt wird, und vor allem für den ihnen innewohnenden Widerspruch, den Kern der Wahrheit, der in ihrer allgemein akzeptierten Fiktion kontrolliert wird. Die künstlerische Recherche dient als Werkzeug, um die Grenze zwischen Wahrheit und Fiktion zu erfassen. Indem ich typologische Elemente aus der Struktur des Mythos entlehne und sie auf einem symbolischen Raum übertrage, entsteht  eine ironisch gebrochene Mythos-Perspektive.

Der Mensch ist in diesen Arbeiten als „Zeichen“ anwesend, entlehnt der Semiotik von Artefakten der griechischen Archaik – der Mythen-Entstehungszeit. Die Zeichen sind vieldeutig. Die Welle, auf der das Argonautenschiff zwischen Skylla und Charybdiss schaukelt, kann ein Symbol für die aus der Kontrolle geratene Natur sein. Oder auch Abbild des Finanzmarkts.  Argonauten und Krieger, als ironische Zeichen proben den Höllensturz inmitten großer Farbgestik.  Doch die Zeichen gehen mit der Zeit. So flattern auch rote Hubschrauber wie Libellen über die Leinwände...

MINNA ANTOVA: Visual art, Art in Public Space, Curator.   www.calliope.at/minna-antova

*Sofia, BG; Meisterschule für Malerei/Bildhauerei, Akademie der bildenden Künste, Wien; Studium der Philosophie, Psychologie und Kunstgeschichte, Universität Wien.

Welt-Raum-Archäologin, schöpft in ihrem Werk aus der Auseinandersetzung mit öffentlichen Wirken und Mythen, dem Sakralen und Profanen, Gegenwarts-Phänomenen und Zukunfts-Visionen. Das Spiel mit Perspektiven ist in ihr Werk ursächlich eingebaut und erzeugt produktiven Widerstand.

artistic research:

Die Bedeutung in der Abwesenheit; Konstruktion und Dekonstruktion von kulturellem Gedächtnis im Öffentlichen Raum; Auseinandersetzung und Erforschung von Gender, Akkulturation, Kulturtransfer, Gender und Raum/Körper-Wahrnehmung; Einbeziehung des sozialen Prozesses im Werk.

öffentliche Aufträge u.a.:

Universität Wien: DENK-MAL Marpe Lanefesch: Gesamtkonzeption und -gestaltung der Baureste der ehemaligen AAKH Synagoge zum Ort des kulturellen Gedächtnisses; Graz, Caritas Lehranstalt für Sozialberufe:  Maria von Magdala-Kapelle - Feministischer interaktiver sakraler Raum

Marina Funder
Es gibt Dinge, die mich faszinieren und ich festhalten will nach dem Motto: die Welt hat sich im Urknall zerstört und verlorene Dinge wollen eingesammelt werden.

Bevorzugte Techniken: malen auf Leinwand, zeichnen auf Papier oder/und formen mit Ton

MARTINA FUNDER

Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien, Ölmalerei

Diplom

Studium an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz

Diplom

freiberuflich in Baden tätig

Obfrau des Kunstverein Baden 1996 - 2000

Anerkennungspreis des Landes NÖ

Kulturpreis der Stadt Baden

Kunstvermittlerin im Arnulf Rainer Museum Baden

nationale und internationale Ausstellungen im In.- und Ausland

Teilnahme an Symposien in S-Korea und Österreich

Publikation: Die Vertonung der Welt, Verlag für moderne Kunst

großer Einfluß für künstlerische Arbeiten durch Kultur.- und Wanderreisen

in fast 40 Ländern, besonders nach Osteuropa und Asien

Julia Haugeneder (*1987 in Wien). Die Faltobjekte und Linolschnitte von Julia Haugeneder weisen eine markante Formensprache und einen experimentellen Zugang zu Material und Raum auf. Kunsthistorische Aspekte der Falte fließen in ihre Arbeit genauso ein wie das Erforschen von Möglichkeiten im Umgang mit unterschiedlichen Materialien. Haugeneder gießt Gemische aus Leim und Pigment und faltet die so entstandenen dünnen Häute zu kompakten, bisweilen meterlangen Objekten. Das Arbeiten mit diversen Materialien und das Ausloten skulpturaler Möglichkeiten ist ein wesentlicher Faktor in Haugeneders Werk und schreibt sich sichtbar in ihre Objekte ein. Julia Haugeneder lebt und arbeitet in Wien.

Education

2011–19 Academy of Fine Arts Vienna, graphic and printmaking (Gunter Damisch, Veronika Dirnhofer and Christian Schwarzwald) and Central Saint Martins, London

2015 Degree at the Institute for Theatre-, Film- and Media Studies, University of Vienna, A

2010 Degree at the department of Art History, University of Vienna, A

2008–11 fotok, school for photography, Vienna

2005–15 University of Vienna, Art History, Theater-, Film- and Mediastudies, Philopsophy, University of Vienna, A and Erasmus University Rotterdam, NL

Scholarships/Awards

2023 AiR London, GBR (AiR program BKA Austria)

2022 AiR Chicago, USA (AiR program Lower Austria)

2022 Arbeitsstipendium, city of Vienna

2021 Startstipendium, BKA Austria

2020 Nomination for the Chobot Sculpture award

2020 ArtStart scholarship, Academy of Fine Arts Vienna, AT

2016/17 Art school alliance, scholarship at HfbK Hamburg, GER

2017 AiR Kunsthalle Exnergasse, Vienna, AT

2016 AiR Projektraum Albrechtsfeld (Bäckerstrasse 4), September 2017, Burgendland, AT

2015 AiR Westport, Irland (AiR Programm Lower Austria)

2015 ERASMUS-Internship, printmaking workshop Central Saint Martins, UAL, GRB

2013 KWA Stipendium, Munich and Paris

2011 Artist in Residence, Kunst&Complex, Rotterdam, NL

Klaus Hollauf
Meine Arbeiten zählen für mich zur Malerei. Durch eine starke Prägung des Zeichnerischen könnte man meine Bilder als "Graphische Malerei" bezeichnen.

Als Zeichenmittel verwende ich neben Acylfarbe unterschiedliche Stifte und breitere Sticks. Als Bildgrund verwende ich Leinwand oder Papier.

Mein Ausgangspunkt sind oft Fotos oder Zeichnungen.  Der weitere Arbeitsprozess ist dominiert von kreativen Ideen kombiniert mit Gestaltungsabsichten.

Klaus Hollauf:1957 Geboren in Wolfsberg

1977 – 1984 Studium an der Hochschule Mozarteum in Salzburg; Klasse für Malerei bei Prof. Peter Prandstetter

1984 Förderungspreis der Salzburger Landesregierung

Seit 1996 Mitglied des Kärntner und Badener Kunstvereins

Lebt und arbeitet in Pottenstein/NÖ

Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland

Im emotionalen Zugang zu den Phänomenen des Lebens interessiert Klaus Hollauf der Mensch und die Natur. Eine lebendige Farbgebung verbunden mit Helldunkelkontrasten prägen viele seiner Werke. In seiner assoziativen Annäherung an die gewählten Themen schafft er eine spannungsvolle Balance aus Expressivität und Lyrik.

Cornelia König
Als Bildträger dienen Cornelia König oftmals sandgestrahlte Glasscheiben und transparente Folien, die in einer räumlich-formalen Staffelung übereinander liegend die vielschichtigen inhaltlichen Ebenen aufnehmen. Mit Papier, Bändern oder Draht werden die Materialien zusammengehalten oder in Leuchtkästen und Pappschachteln hintereinander angeordnet. Integraler Bestandteil der Werke bildet neben dem zentralen Medium der Fotografie zumeist auch eine Schriftebene, die aus einzelnen Worten, Textfragmenten oder ganzen Passagen bestehen kann. Gezielt setzt die Künstlerin Zitate aus Literatur, Popmusik, Psychologie oder Philosophie ein um ihre künstlerische Aussage jeweils inhaltlich zu präzisieren. Hartwig Knack

In den letzten sechs Jahren experimentiert die Künstlerin auch mit Neonschriften.

Cornelia König, (* 1963 in Baden) Studium der Architektur an der Technischen Universität Wien und der Kunst an der  Kunsthochschule Stuttgart, Schwerpunkt Glasgestaltung; Masterstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien / Kunst- und Kulturmanagement; Lehrtätigkeit u.a. PH Baden; kuratorische Tätigkeit; von 2007 bis 2024 Leitung des Kunstvereins Baden

Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, u.a. „The International Exhibition of Glass Kanazawa 2001“, JAP; ausgewählter Beitrag zum „Jutta Cuny-Franz Memorial Award 2003“, D; Reykjavik / ISL; Swansea/UK; Chartres/F; Sydney/AUS; Toronto/CDN; „European Glass Context 2012“, DK; Serbien; Kunst im öffentlichen Raum „DIS.ORDER“ 2015, Baden/A; Frankreich; Kroatien; Malmö, Stockholm/Schweden; Tokyo/JAP; Jaipur/Indien

Auftragsarbeiten in Deutschland und Österreich

Lebt und arbeitet in Baden. www.corneliakoenig.at

Doris Libiseller
Ich arbeite leidenschaftlich gern spontan mit den Händen mit dem Material Ton, ohne dabei gezielt Entwürfe zu machen. Meinem Naturell entsprechend gestalte ich aus dem Bauch heraus. In diesem Arbeitsprozess verändere ich jedoch nach längerem Betrachten Einzel- und Gesamtformen, da mir eine Vision eines ausdrucksstarken Endergebnisses vorschwebt.

www.doris-libiseller.com

1965 geboren in Wolfsberg, Kärnten

1980 – 1984 Ausbildung an der Fachschule für Keramik und Ofenbau in Stoob im Burgenland.

seit Mai 2000 Mitglied des Kunstvereins Baden

Mitglied bei ICCA (International Contemporary Ceramic Art)

Zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen

Verschiedene Themenkreise finden im Schaffen von Doris Libiseller besondere Beachtung. Ihr Hauptinteresse gilt den archaischen Formen.
So beschäftigt sie sich mit den Motiven Scheiben, Schilder, Stäbe, Hörner, Pölster, Schiffe, Zähne und organischen Objekten, die „Weibliches“ und „Männliches“ symbolisieren. In der Formgebung spielen Reduktion und Konzentration eine wichtige Rolle. Die flächigen Werkezeigen oft eine „angebrochene“ Umrissführung. Die Scheiben sind mit Ritzzeichnungen versehen und zeigen eine starke Symbolsprache.

Erdhafte Farbnuancen in Verbindung mit der Technik des Rauchbrandes vermitteln das Gefühl von Ursprünglichkeit und erwecken Assoziationen von Werden und Vergehen. Igor Prucker

 

 

Cornelia König
Minna Antova - Business navigators
Klaus Hollauf, O.T.
Doris Libiseller, Amygdala

Vernissage - Fotos

Fotos von Johannes Davies und Elisabeth Ehart-Davies.